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097 | effektive-mikroorganismen-in-der-landwirtschaft

In dieser Folge zeige ich, wie du durch Effektive Mikroorganismen (EM) gesündere Kühe und auch besseres Futter und einen fruchtbaren Boden bekommst. Du lernst, was effektive Mikroorganismen sind, und wo sie in der Landwirtschaft eingesetzt werden.

Wie wurden Effektive Mikroorganismen entdeckt?

Entdeckt wurden Effektive Mikroorganismen von dem japanischen Agrarwissenschaftler Dr. Teruo Higa Anfang der achtziger Jahre. Dieser hat an Mikroorganismen geforscht. Zunächst hat er sich einzelne Stämme angeschaut. Eines Tages hat er die Stämme zusammengekippt, um sie einfach auf dem Rasen vor seinem Labor zu entsorgen. Kurze Zeit drauf ist ihm aufgefallen, dass es den Pflanzen an dieser Stelle ausgesprochen gut geht. So ist er auf eine wichtige Spur gekommen: Die Vielfalt der Mikroben und ihre sinnvolle Zusammensetzung machen den Unterschied. So ging seine Forschungsreise weiter und es ist eine wertvolle Mischung entstanden: Die EM’s (effektive Mikroorganismen). Bleibt die Frage …

Was sind Effektive Mikroorganismen?

Eine Mischung aus Mikroorganismen, die sich positiv auf ihre Umwelt auswirken. Es sind vier Arten von Mikroorganismen enthalten:

  1. Milchsäurebakterien sind Hauptgegenspieler zu Fäulnisbakterien und Schimmelpilzen. Sie fördern eine schnelle Zersetzung organischen Materials.
  2. Photosynthesebakterien sind sehr robust, da sie verschiedene Stoffwechselmöglichkeiten nutzen können und haben eine hohe Wirkung in Flüssigkeiten, wie z.B. in Gülle. Sie bauen sehr wirkungsvolle Enzyme aus organischem Material auf und können sogar schädliche Gase oder feste Schadstoffe in ihre unschädlichen Einheiten abbauen.
  3. Fermentaktive Pilze können Schwermetalle aufnehmen und organisches Material zersetzen, um die Bestandteile dann anderen Bakterien als Nahrung zur Verfügung zu stellen.
  4. Hefepilze wirken auf die EM-Mischung stabilisierend. Sie produzieren Enzyme, welche das Wachstum anregen. Auch ihre Stoffwechselprodukte dienen als Nahrung für die anderen Mikroorganismen und sorgen dafür, dass sich schlechte Mikroorganismen nicht ausbreiten.

Was ist EM1 und EMa?

EM1 ist hochkonzentriert mit zahlreichen Mikroben versetzt. In Deutschland ist es als Bodenhilfsstoff zugelassen. Es verbessert den physikalischen, chemischen und biologischen Zustand des Bodens. EM1 eignet sich zur Weitervermehrung. Dann wird aus EM1 EMa. EMa steht also für Effektive Mikroorganismen aktiviert.

Die Aufvermehrung zu EMa nennt man auch Ansetzen. Das Ansetzen ist allerdings eine Kunst für sich und braucht Übung, Erfahrung und strenge Hygiene. Wenn es nicht gelingt, können sich unerwünschte Mikrobenstämme (u.a. auch Schadkeime) vermehren. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wählt daher etablierte Produkte von erfahrenen Herstellern, mit strenger Qualitätsüberwachung. 

Was ist KBE?

KbE steht für koloniebildende Einheiten. Eine koloniebildende Einheit sind vermehrungsfähige Mikroorganismen. Ein einzelnes Bakterium kann eine Kolonie bilden und wäre damit 1 KbE. Rechenbeispiel: 1ml Produkt entspricht 50 Millionen Mikroorganismen x 12,5ml (ca. 1 Esslöffel) = 625 Millionen Mikroorganismen. Das sind ca. 625 KbE pro Esslöffel.


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Sponsor dieser Folge ist EMIKO

Die EMIKO ist Lizenznehmer der EM Research Organisation von Prof. Dr. Higa und stellt original EM-Produkte für Deutschland, Österreich und Italien her.


Zum EMIKO-Stellenangebot

Kontakt: Anne Nettersheim

Tel +49 (0) 2225 955 95 -240

Mail: a.nettersheim@emiko.de


Wie funktionieren EM?

Mit EM kann man das Milieu in die gewünschte Richtung (Wachstum, Aufbau) lenken, dazu sagt man auch Milieusteuerung oder auch Dominanzprinzip. Alle Oberflächen (Darm, Boden, Haut oder auch eine Tischplatte) sind von Mikroben besiedelt. 

Es gibt vereinfacht gesagt drei Gruppen von Mikroorganismen.

Es gibt vereinfacht gesagt drei Gruppen von Mikroorganismen

  1. Aufbauende Mikroorganismen (Hierzu zählen auch die EM’s)
  2. Krankheits- und fäulniserregende Mikroorganismen 
  3. Neutrale Mikroorganismen sind Mitläufer (Opportunisten) und schließen sich der Mehrheit an. Sie können aufbauend oder krankheitserregend wirken


Wenn wir es schaffen, einen Überhang bei den aufbauenden Mikroorganismen gegenüber den negativen Mikroorganismen zu schaffen, dann werden die Mitläufer auch auf die positive Seite gezogen. Das erklärt die mitunter starken regenerativen Effekte beim Einsatz von EM.

Effektive Mikroorganismen im Milchviehbetrieb

Milchviehbetriebe setzten EM in der Regel zunächst bei der Fütterung ein. Dies kann täglich in die Ration eingemischt oder auch auf das Kraftfutter gesprüht werden. So haben wir zunächst einen Effekt bei der Verdauung der Kuh. Eine bessere Verdauung sorgt für einen stabileren Stoffwechsel der Kuh und die Gefahr von Milchfieber und Pansenazidose geht zurück. Aber der Kreislauf geht weiter, der Kot der Kühe verbessert sich auch, damit wiederum die Gülle und die Düngung des Bodens. Das bewirkt wiederum eine bessere Bodengesundheit. Die Folgen daraus sind gesündere Pflanzen. Diese sind Grundvoraussetzung für gutes Futter, was wiederum von der Kuh gefressen wird. Hier schließt sich der Kreislauf. An allen diesen Stellen lässt sich das Milieu ins Positive drehen. Wer hier langfristige Ziele hat und diese konsequent verfolgt, wird in der Zukunft besser dastehen. 

Viel Spaß mit deinen Kühen und genieße das Leben!

Dein Christian Völkner

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